Bruttoinlandsprodukt
Das Bruttoinlandsprodukt (kurz: BIP) gibt in der Volkswirtschaft den Gesamtwert aller hergestellter Waren und Dienstleistungen, also die gesamte wirtschaftliche Leistung, die über einen festgelegten Zeitraum abgerufen wurde, in einem bestimmten Land an. Die Vorleistungen müssen dabei von dem gesamten Produktionswert abgezogen werden. In das BIP Deutschlands werden auch die Leistungen aller in Deutschland arbeitenden Ausländer einbezogen, wohingegen die Leistungen im Ausland arbeitender Deutscher nicht mit einberechnet werden. Das Bruttoinlandsprodukt wird in der Statistik dazu verwendet, sich ein Bild über die Leistungsfähigkeit einer Volkswirtschaft und somit über den Wohlstand eines Landes oder einer Nation zu machen. Hierfür werden ein nominales und ein reales Inlandsprodukt errechnet.
Das nominale BIP berücksichtigt weder eine Deflation noch eine Inflation. Zur Berechnung des nominalen BIP eines Landes wird seine nationale Währung zu den aktuellen, am Markt herrschenden Wechselkursen umgerechnet. Eine Wertsteigerung oder ein Wertverfall einer Währung über einen längeren Zeitraum wird somit nicht berücksichtigt. So kommen beispielsweise mit einer Inflation verbundene Preissteigerungen nicht zum Tragen, sondern werden als Wirtschaftswachstum verbucht. Bei einem angestrebten Vergleich zwischen Entwicklungs- und Industrieländern verzerrt dies die Statistik stark, da Entwicklungsländer häufig stark von Inflation betroffen sind.
Das reale Bruttoinlandsprodukt hingegen ist im Stande, relativ genau Auskunft über die Wertschöpfung einer Volkswirtschaft zu erteilen. Es wird anhand der Marktpreise eines Basisjahres und unabhängig von etwaigen Preisveränderungen berechnet. Voraussetzung ist jedoch, dass die Preissteigerungsrate, welche sich innerhalb eines Basisjahres entwickelt hat, bekannt ist.